Nachdem ich mit „selbstgehosteten Mailservern“ (aka Postfix) so meine Probleme hatte beim Zustellen von Emails, entschied ich mich zu einem radikalen Schritt. Ich verschob meine wichtigen Postfächer auf Exchange (direkt beim Anbieter kein „Zwischenhändler“). Seitdem klappte scheinbar zumindest der Emailempfang respektive der Versand. Es gab aber trotzdem hin und wieder kleine Probleme…
Was gab es noch für „Probleme“?
Eigentlich funktionierte alles ganz gut, aber hin und wieder sperrte sich mein Outlook dagegen, von meiner „privaten Hauptemailadresse“ Emails zu versenden. Empfangen ging problemlos. In solchen Fällen nutzte ich dann gern das entsprechende Reparaturtool. Das half meistens, erforderte aber dennoch immer das Anlegen eines neuen Profiles. Auch nervig. Und zeitraubend, da jedes Mal die Emailpostfächer neu zugefügt und eben auch neu runtergeladen werden mussten.
Heute jedoch schoß das Ganze den Vogel ab: Das Neuanlegen des Profiles half genau so lange, bis ich Outlook schloß und neu aufmachte. Ich musste dafür nicht mal Windows neu starten, ein einfaches zu und wieder auf „genügte“. Auch eine komplette Deinstallation und Neuinstallation des gesamten Offices half überhaupt nichts. Ich war kurz davor, einmal den kompletten Rechner platt zu machen…
Outlook gerettet!
Mein allerletzter Versuch bestand darin, jedes Postfach einzeln über das Profil zuzufügen und dann Outlook aufzustarten. Danach habe ich jeweils gewartet, bis Outlook meinte, alles sei synchron. Einmal Outlook schließen, einmal neu auf um zu schauen, ob es jetzt korrekt starten konnte. Klappte jeweils. Aber mir fiel etwas auf, was ich sowieso merkwürdig fand. Mein Hauptpostfach für eproi enthielt auch nochmal mein Postfach für meine „Hauptprivatemail“. Nanu?
Des Rätsels Lösung
Zum Hintergrund: Ich hatte als ich zu Exchange umzog erst mal nur eine Hauptlizenz erworben und meine eigene Emailadresse quasi als „Aliaspostfach“ laufen lassen. Das war aber nicht so praktisch, weil so sämtliche Emails immer als Absender meiner geschäftliche Email hatten. Das wollte ich natürlich nicht. Ich stellte also um auf eine eigene Lizenz für die zweite Domain und legte mein Postfach einfach dorthin. Das funktionierte auch gut, was ich allerdings dort noch nicht entdeckt hatte: Mein „privates Postfach“ hing immer noch mit in der Domäne eproi. Es gab mich jetzt also zweimal (also nicht mich direkt aber mein Postfach): Einmal unter meiner eigenen Domäne und einmal unter der geschäftlichen.
Das führte offenbar dazu, dass Outlook auch hin und wieder durcheinander kam. Und was sich dann eben so äußerte wie ein nicht zu ladendes Profil. Eben immer, wenn Outlook soweit war mit der Synchronisation. Leider gab es aber auch keine passenden Fehlermeldungen. Außer das Outlook vermeldete, es könnte das Profil nicht öffnen. Auch ein Blick in die windowseigenen Ereignisprotokolle brachte nichts zu Tage. Es war zwar ein Fehler aber offenbar keiner, den Outlook oder Windows für erwähnenswert hielten.
Vielleicht ist das auch nochmal ein gutes Stichwort Richtung des Herstellers? Fehlermeldungen sollten helfen. Outlook mit mehreren Postfächern zu verwenden, ist sicher keine Seltenheit. Outlook als „Hauptnutzer“ von Exchange (was ja auch wieder propietär ist – das heißt wenn ich Exchange-Konten sauber nutzen will bin ich sowieso eigentlich schon wieder weit auf Outlook ausgerichtet…). Wie dem auch sei, ein halber Nachmittag hat offenbar für die Lösung gereicht.
Ende gut – Outlook gut?
Bisher läuft es jedenfalls sehr gut, ich kann mein Outlook wieder öffnen und senden bzw. empfangen geht auch sehr geschmeidig. Ich hoffe das bleibt auch so und kann bei ähnlichen Fehlerbildern und Konstellationen mit Exchange, mehreren Domains und eventuell mal umgehangenen Postfächern auch nur dazu raten, im Admin-Center nochmal die Domänenzuordnung zu prüfen. Am Ende bin ich jedenfalls sehr froh, dass die Reparatur eigentlich recht simpel war und vor allem kein Datenverlust auch nur im Ansatz im Raum schwebte.
Lösungsansätze in Kurzform
- Mittels Tool versuchen, das Profile zu reparieren
- ggf. neues Profil anlegen
- Outlook versuchen im abgesicherten Modus (outlook.exe /safe) auszuführen
- Office neu installieren
- Einstellungen im Emailserver (hier: Exchange) prüfen und insbesondere auf die Zuordnung der Postfächer zu Domänen achten